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AGFAMATIC 508 POCKET


NOSTALGIE IM RITSCHE-RATSCHE-FORMAT

FASZINATION AUSLÖSER UND VERBRANNTE MAGNESIUMWOLLE

Dass ich meine Leidenschaft für das Fotografieren recht früh entdeckt habe, das zeigt in diesem FOTO MAU Blog die Geschichte einer ganz besonderen Kamera auf. Es war 1981, als ich unter unserem Weihnachtsbaum voller Freude die AGFAMATIC 508 POCKET entdeckte. Wohl nicht nur mich begeisterte die handliche Größe der Kamera, die haptisch angenehm abgerundete Form und nicht zuletzt der spielerische rot-orangefarbene Auslöser der kleinen Agfamatic. Nachdem ich seitlich die praktische Handschlaufe in das Gehäuse gedreht hatte, legte ich den Pocketfilm ein, einen 12er Film von Kodak. Und schließlich setzte ich oben noch den Topflash von Philips mit seinen acht Blitzlampen auf, der zum Geschenkset dazugehörte. Mir sitzt noch heute nicht nur der Geruch der neuen Agfamatic 508 Pocket selbst, des schwarzen Pocketfilms und des Topflashs in der Nase, vielmehr erinnere ich mich noch ganz intensiv an die allererste zerschossene Blitzlampe des Topflashs. Das Knäuel verbrannter Magnesiumwolle übte eine riesige Faszination auf mich aus. „Ritsche-ratsche“ nahm ich noch einmal den Tannenbaum auf. Vier Aufnahmen zunächst, dann musste der Topflash gedreht und umgesteckt werden, um auch die oberen Blitzlampen zu nutzen. Technik, die mich schier begeisterte. Acht Fotos mit Blitz wurden es an diesem Heiligabend. Die restlichen vier Fotos auf dem 12er Film wurden Schneebilder am Folgetag. Zwölf Bilder waren definitiv zu wenig …

FASZINATION DROGERIE UND FOTOTÜTE

Als ich meinen Pocketfilm nach Weihnachten schnurstracks in die Drogerie brachte, steckte die Dame diesen in eine Papiertüte, gab mir einen Abschnitt mit und erklärte, dass die Fotos in einer Woche abgeholt werden könnten. Spannung pur – und das über sieben lange Tage. Endlich konnte ich meine allererste Fototüte abholen. Zwölf Fotos, matt und im 9×13-Format, lachten mich in schummrigen Farben an, dazu, vorn eingesteckt die schmalen Negative und ein schon damals für mich herrliches Fotolabor-Aroma. Ich wurde Stammgast in der Drogerie.

FASZINATION LANGLEBIGKEIT

Von nun an begleitete mich die kleine robuste Agfamatic überall mit hin. Und dabei kam sie jahrelang zum Einsatz. Sie begleitete mich auf drei Schulen, durch drei Klassen und somit mit zahlreichen Schulfreunden und Klassenkameraden. Außerdem fehlte sie weder bei diversen Klassenfahrten noch bei anderen Reisen mit der Familie oder mit Freunden ins In- und Ausland. Erst Ende der 80er Jahre wich sie schließlich der Canon Prima 4 Kompaktkamera.

Afga Agfamatic 508 Pocket-Sensor Foto: Kurt Tauber/www.kameramuseum.de
© Kurt Tauber/www.kameramuseum.de
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