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LEHRJAHRE SIND HERRENJAHRE


FACHWISSEN, LEBENSERFAHRUNG UND SCHÖNE ERINNERUNGEN

VOM KAFFEEKOCHEN UND MÜLLRAUSBRINGEN

Dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind, das wurde uns schon damals immer wieder erklärt. Wahrscheinlich muss man doch erst älter werden, um zu erkennen, dass es sich eigentlich andersherum verhält – eben, dass Lehrjahre sehr wohl Herrenjahre sind. Steckt man mitten im Azubi-Dasein will einem das natürlich keinesfalls einleuchten. Immerhin fängt man ganz unten an – ob man Kaffee kocht, den Müll rausbringt oder jeden Morgen den Laden aussagt. Das war tatsächlich meine tägliche Aufgabe während meiner Ausbildung im Foto-Studio. Zu unserer Zeit wurde das aber auch überhaupt nicht hinterfragt. Man hat es getan, weil es die Aufgabe war, die einem übertragen wurde. Und geschadet hat es uns auch nicht. Meine ich. Dass man als Azubi lediglich für Kaffeemaschine und Staubsauger die Verantwortung trug, vielleicht noch für Briefe, die zur Post gebracht werden mussten, war doch in der Jugend ein ganz großer Vorteil: Stress war gering bis gar nicht vorhanden. Gesunde Herrenjahre halt.

LEHRJAHRE SIND LERNJAHRE

„Früher wurde noch für eine Lehre bezahlt“, auch das hörte ich immer wieder während der Ausbildung. Grund dafür war vielleicht der Versuch meines Chefs, das Lehrlingsgehalt im Fotografenhandwerk schönzureden, das noch weit unter dem der Friseure lag. Und das war schon unterirdisch. Aber selbst diese Tatsache habe ich so hingenommen. Denn das, was für mich zählte, war, dass mir die Ausbildung Spaß gemacht hat. Immerhin sind Lehrjahre vor allem Lernjahre. Und ich wollte das Fotografenhandwerk unbedingt lernen. Dabei hatte ich mich tatsächlich zunächst um eine Ausbildung zur Fotolaborantin beworben. Später beim Einstellungsgespräch hat mein Chef mich dann allerdings umgestimmt und mir erklärt, dass der Beruf des Fotografen viel mehr Möglichkeiten biete. Wo er natürlich Recht hatte. Und somit lernte ich drei Jahre den Beruf der Fotografin. Mein Lieblingsort war dennoch die Dunkelkammer. Wieso, weshalb, warum? Guckst Du hier: IN DER DUNKELKAMMER ZUHAUSE.

GELERNT IST GELERNT

Eins habe ich noch, ein geflügeltes Wort, das in meiner Ode an die Lehre nicht fehlen darf: Gelernt ist gelernt! Egal um welchen Ausbildungsbereich es sich handelt, was Azubis in Praxis und Theorie gelernt haben, nimmt ihnen keiner mehr. Weder das Fachwissen an sich noch die Lebenserfahrungen, die man in dieser Zeit macht. Natürlich hängt einem das ein oder andere früher oder später gern mal zum Hals raus – aber das hört auch nach der Ausbildung nicht auf. Deswegen ist es so wichtig, dass Azubis Spaß an ihrer Ausbildung haben. Hier sind auch immer die Ausbilder gefragt, den jungen Leuten ihr Wissen weiterzugeben und diese auch ranzulassen – anpacken, machen und Erfahrungen im Guten wie im Schlechten zu machen. Und genau die sorgen später für die schönen Erinnerungen aus der guten alten Lehrzeit.

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